WiTAP 2012

3. Workshop für IT-gestützte Assistenz in der Pflege 2012

GMDS 2012 / INFORMATIK 2012 - Braunschweig, 16.-21. September 2012

Beschreibung

Der 3. Workshop für IT-gestützte Assistenz in der Pflege – WiTAP 2012 – wird vom Lehrstuhl für Datenbank- und Informationssysteme am Institut für Informatik der Universität Rostock in Kooperation mit der GMDS-AG „Informationsverarbeitung in der Pflege“ veranstaltet. Die eintägige und interdisziplinäre Veranstaltung wird im Rahmen der GMDS2012/Informatik2012 in Braunschweig stattfinden und hat theoretische, konzeptionelle, methodische und praktische Aspekte der IT-Unterstützung in der stationären und ambulanten Pflege zum Inhalt.

Das noch junge Feld der Pflegeinformatik bietet reichhaltige Möglichkeiten und Herausforderungen für eine umfassende Unterstützung durch informationstechnische Mittel. Nicht nur der Patient kann hierbei betrachtet werden, sondern auch die Pflegekraft selbst kann durch verschiedenste Art und Weise in ihrer täglichen Arbeit unterstützt werden.

So werden in der Praxis vor allem Lösungen für die folgenden Aufgaben benötigt:

  • automatische Datenerfassung mit Hilfe intelligenter, gekoppelter Sensorik;
  • Qualitätssicherung, in Anbetracht der gesetzlichen Vorgaben und den Forderungen nach standardisierter Dokumentation einerseits und der stark heterogenen Software-Landschaft bzw. papierbasierten Dokumentation andererseits;
  • Auswertung mit DWH-Techniken, bspw. für Medikamente, Verbrauchsmaterialien, Personalkosten etc.;
  • effektive Vermittlung und Anwendung von IT in der Ausbildung von Pflegekräften und Pflegemanagern;
  • Speicherung und Verarbeitung von XML-basierten Dokumenten aus der Pflege (elektronische Formulare, Berichte etc.);

Auf konzeptioneller Seite sind Lösungen gefragt zur Anpassung und Nutzbarmachung internationaler Klassifikationen für die Pflege (bspw. ICNP) und zur Etablierung und Übernahme von Standards aus der Medizin, insbesondere HL7.

Auch wenn die Pflegeinformatik mit der Medizininformatik eng verwandt ist, muss sie in vielen Bereichen gesondert betrachtet werden. Zu groß sind die Unterschiede und Besonderheiten in diesem Gebiet, das zu einem großen Teil aus der häuslichen und nicht nur der stationären Pflege besteht. Aus Sicht der Anwender spielen Usability und Mobilität hier eine große Rolle. Außerdem ist die Pflege durch den geltenden Grundsatz „ambulant vor stationär“ besonders von häufigen Übergängen von einer Einrichtung zur nächsten sowie der Vielzahl der Beteiligten (Ärzte, Pflegedienste, Angehörige, Pflegekassen) und damit von Medienbrüchen und uneinheitlichen Abläufen und Dokumenten betroffen. Hier sind also einrichtungsübergreifende, standardisierte Lösungen gefordert.

Dies und weitere Unterschiede in der Gesetzgebung, Dokumentation und in den Informationsflüssen können und werden mittlerweile verstärkt durch Techniken und Konzepten aus vielfältigen Informatikdisziplinen unterstützt, wie z. B. Datenbanken, Information Retrieval, Knowledge- und Workflow-Management.

Der gemeinsame Austausch zu aktuellen Forschungsfragen in diesem Bereich soll die Kommunikation zwischen den Wissenschaftlern im deutschsprachigen Raum fördern und zielt auf das Knüpfen neuer Kontakte ab. Er ist vor Allem als Forum für Jung-Wissenschaftler/-innen gedacht, die aktuelle, sich eventuell noch in der Entwicklung befindende Arbeiten in einem überschaubaren Rahmen vorstellen und diskutieren wollen. Im Gegensatz zur häufig anonymen Atmosphäre großer Konferenzen bietet der Workshop die Gelegenheit zu einem intensiven Kontakt mit den übrigen Teilnehmern.

Zielgruppe

Der Workshop richtet sich vor allem an Jungakademiker/innen und Wissenschaftliche Mitarbeiter im Bereich der Informatik, die sich zurzeit in ihrer Promotions-/Diplom- oder Masterphase befinden, aber auch an wissenschaftliche Mitarbeiter, die sich im Rahmen von Projekten mit IT in der Pflege beschäftigen.

Themen

  • IT-gestützte Assistenz in der stationären und ambulanten Pflege
  • Innovativer Einsatz von Datenbanktechnologien zur Unterstützung pflegerischer Abläufe
  • Planung und Koordinierung von stationären und ambulanten Arbeitsabläufen
  • Automatisierung medizinischer und pflegerischer Dokumentation
  • Mobile IT in der Gesundheitsversorgung
  • Analyse und Modellierung pflegerischer Prozesse
  • Wissensbasierte Ansätze zur Automatisierung und Optimierung im Umfeld der Pflege
  • Einsatz von kombinierter Sensorik (in Pflegeassistenzsystemen), z.B. GPS, RFID oder Motion Capturing
  • AAL und Pflege
  • Weitere Themen im Bereich der Unterstützung informationstechnischer Prozesse in der Pflege